Ein Lehrgang, der neue Maßstäbe setzt.

Vom 23.6. bis zum 25.6. fand der diesjährige Jahreshauptlehrgang der Deutschen Iaido Vereinigung unter Leitung von Sensei Lübcke (7. Dan Renshi) im ostfriesischen Wittmund statt.
Die Einladung zum Veranstaltungsort in der Kaserne des Jagdgeschwaders 71 der Luftwaffe schien einem Einberufungsbefehl zu gleichen, denn es kamen beachtlich 38 Teilnehmer, 26 davon mit Anmeldung zur Prüfung. Direkt neben der großen und modernen Sporthalle standen den Teilnehmern Unterkünfte zur Verfügung – ein echtes Novum, denn sonst übernachten die Iaidokas in den Hallen.

Bereits in der ersten Trainingseinheit zur Seitei-Iai am Freitag begeisterte Sensei Lübcke mit seinem Können bei der Unterweisung. Allwissend, wie der weiße Zauberer im Auenland, zeigte er den Teilnehmern die richtigen Techniken, verwies auf Zusammenhänge und führte es mit einer Leichtigkeit vor, die von vielen wohl nur schwer erreicht werden kann.

Das ganze Wochenende hindurch arbeiteten alle konzentriert an den Feinheiten der einzelnen Katas. Die Stimmung war hochkonzentriert und durch das feinfühlige Wechseln der Formen, Partnerübungen mit dem Bokken und der Pausen, konnten alle Teilnehmer den Lehrgang recht verletzungsfrei überstehen. Nur ein paar vereinzelte Blasen an den Füßen schienen unvermeidlich – zumindest bei den weniger hoch graduierten Teilnehmern.

Das Team der Wilhelmshavener Iaidokas organisierte eine Rundum-Versorgung, die jeden zufrieden stellte. Ein Caterer versorgte die hungrige Meute am Freitag- und Samstagabend mit diversen BBQ-Köstlichkeiten, wobei auch die Vegetarier berücksichtigt wurden. Zum Frühstück erwartete die Teilnehmer ein regelrechtes Buffet, wo auch frisches Rührei nicht fehlte. Sämtliche Speisen und Getränke waren in den Gebühren enthalten, was dem Durst bei den Temperaturen zu Gute kam.

Am Prüfungs-Sonntag lag eine große Anspannung in der Luft – für viele der Kandidaten war es die erste Bewährungsprobe vor den Prüfern. Nach einer letzten, kurzen Trainingseinheit wurde allen der Prüfungsablauf erläutert und anschließend die Chance gegeben, seine eigene Prüfung noch ein letztes Mal durchzuspielen.
Wieder hoch konzentriert verlief die gesamte Prüfung fehlerfrei, so dass alle 26 Kandidaten, vom 3. Kyu bis 2.Dan, ihre Prüfung bestehen konnten.

Im seinen Abschlussworten wies Sensei Lübcke nochmals darauf hin, dass „nach der Prüfung“ auch direkt „vor der Prüfung“ sei. Die auffälligsten Ungenauigkeiten der Prüfungskandidaten wurden mahnend der Gemeinschaft nochmals ans Herz gelegt – auch das Einhalten des geforderten Zeitrahmens einer Prüfung sollte beachtet werden.

Mit viel Applaus für die Veranstalter der JHL 2017 gingen die Teilnehmer wieder auseinander und machten sich auf den Weg in die Heimat nach Flensburg, Elmshorn, Lüneburg, Osnabrück, Hamburg und Mölln.

Bericht von Matthias Wolf

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